Neue Forschungsplattform "Rechte Räume"

10. Dezember 2021

Die Forschungsplattform rechteraeume.net – eine Kollaboration des IGmA mit dem Maxim Gorki Theater - wurde am 10.12.2021 offiziell mit einer Veranstaltung im Berliner Gorki-Theater gelauncht. Viele westlich-liberal geprägte Demokratien erfahren derzeit einen bis vor wenigen Jahren kaum für möglich gehaltenen gesellschaftlichen Rollback. Wo wird historisches antisemitisches, kolonialistisches und nationalsozialistisches Gedankengut architektonisch sowie stadträumlich sichtbar? Gibt es eine architektonische und städtebauliche Agenda hinter der Politik zeitgenössischer Kräfte der (extremen) Rechten? Und wenn ja: Inwieweit macht sich hierfür die sogenannte “Mitte der Gesellschaft” zur unfreiwilligen Helferin? Diese Leitfragen ziehen sich durch das Forschungsprojekt Rechte Räume von Stephan Trüby und Philipp Krüpe (IGmA, Universität Stuttgart). Rechte Räume wird als Forschungsprojekt nicht nur mittels Publikationen betrieben (ARCH+ 237 „Rechte Räume. Berichte einer Europareise“, Mai 2019; Stephan Trüby: Rechte Räume. Politische Essays und Gespräche, Basel/Berlin: Birkhäuser, 2020), sondern auch mittels eines digitalen Atlasses autoritärer (Meta-)Politiken in Architektur, Urbanismus und Kultur (www.rechteraeume.net). Dieser filmische Atlas basiert auf Dokumentationen von Rassismus- und Antisemitismus-kritischen Walks, die bereits in verschiedenen Städten wie Berlin, Mannheim, München, Nürnberg und Frankfurt am Main durchgeführt wurden. In den jeweiligen Städten sollen erstens gebaute Spuren rassistischer Kolonialgeschichte, zweitens gebaute Spuren des Nationalsozialismus und drittens die Kontinuitäten rassistischer, antisemitischer und extrem rechter Ideologien bis heute thematisiert werden. Zu Wort kommen Expert:innen, Künstler:innen und Bündnisse, die die verdrängten, vergessenen und überbauten Geschichten in Erinnerung rufen oder überhaupt erst sichtbar machen.

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