| Zeit: | 4. November 2025, 17:30 Uhr |
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Dr. Anselm Küsters
Vertretungsprofessor für Digital Humanities, Universität Stuttgart
Von Cloud-Geografien zur luddistischen Utopie: Alternatives Worldbuilding mit kontrafaktischer Geschichtsschreibung
Die digitale Machtkonzentration der KI-Infrastruktur ist nicht nur ein technisches, sondern auch ein räumliches und politisches Problem: von der physischen Verortung der Rechenzentren bis zu den relationalen Datenflüssen, die unsere Zukunft prägen werden. In meinem Vortrag möchte ich aufzeigen, wie sich die ungleiche Geografie zwischen „Compute North” und „Compute South” entwickelt hat und warum reine Kritik an diesen Strukturen nicht ausreicht. Als methodisch robustes Werkzeug für positive Gegenentwürfe stelle ich dann die kontrafaktische Geschichtsschreibung vor – systematische „Was-wäre-wenn“-Analysen, die alternative Entwicklungspfade erkunden. Am Beispiel einer ludditischen Welt entwickeln wir abschließend gemeinsam gedankliche Stresstests für dezentralisierte Compute-Commons und polyzentrische Governance-Strukturen. Der Vortrag verbindet historische Fallbeispiele mit zeitgenössischen Fragen digitaler Souveränität und zeigt, wie alternatives Worldbuilding konkrete Impulse für das Nachdenken über eine gerechtere KI-Welt von morgen liefern kann.
Der Vortrag ist öffentlich und findet in deutscher Sprache statt.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
04.11.2025, 17:30 Uhr
Keplerstraße 11
R. 6.04
Lehrpersonen: Giuliana Fronte & Andrea Irion