ARCHITEKTUR, INSZENIERUNG UND SZENOGRAFIE

Als Kenneth Frampton Mitte der achtziger Jahre sein Konzept eines „Kritischen Regionalismus“ formulierte, tat er dies in polemischer Absetzung zu den beiden einflussreichsten Architekturbewegungen jener Zeit: der Hightech-Welle und der Postmoderne. Letztere empfand Frampton als zutiefst „szenografisch“. Vor dem Hintergrund einer „schlechten“ szenografischen Kulissenschieberei artikulierte Frampton einen Wunsch nach einer „guten, „nicht-szenografischen“ Architektur, die sich „kritisch“ regionaler Bautraditionen versichert.

Die Frampton’sche Gegenüberstellung verstellt freilich den Blick auf ein avancierteres Szenografieverständnis jenseits von Lug und Trug – ein Szenografieverständnis, das an jene entscheidenden kulturellen Entwicklungen seit dem Ende der Spätmoderne anknüpft, die in jüngerer Zeit als „performative Wende“ zusammengefasst wurden – und im Rahmen dieses Forschungsprojektes systematisch auf die Architektur bezogen werden soll.

Vorarbeiten: Stephan Trüby (Gastkurator): Archithese 4/2010: „Szenografie”; Stephan Trüby, Verena Hartbaum (Hrsg.): Germania, Venezia. Die deutschen Beiträge zur Architekturbiennale Venedig seit 1991. Eine Oral History (Fink, 2016)

ANSPRECHPARTNERIN: ZUSZSANNA STÁNITZ

 
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